Costa Rica

Abenteuer entlang der Küste

Diese Ecke auf der Nicoya-Peninsula stand nicht wirklich weit oben auf unserer Liste und doch wurde es zu einem Aufenthalt, da es mehr oder weniger auf unserer Route Richtung Süden war. Die einen schwärmen von diesem Ort, die andern verfluchen die von Amerikanern und ihren Quads befahrene Staubstrasse entlang der Playa. Aber bevor wir da «unten» ankamen, hatten wir noch ein unerwartet anderes Abenteuer vor uns.

Auf google-maps gibt es drei Routen von Nosara nach Playa Santa Teresa, alle von der Dauer her ungefähr gleich lang, aber total unterschiedlich weit. Bei der einen fährst du um die halbe Peninsula mit einer riesen langen Strecke, dafür aber betonierten Strassen, bei der  zweiten Variante fährst du mitten durch die Peninsula und bei der dritten, kürzesten Variante gehst du mehrheitlich der Küste entlang (auf den ersten Blick die schnellste Variante). Unsere Erinnerungen an Costa Rica und ihre Strassenverhältnisse waren ja nicht grad die besten… Auf der Panamericana haben wir hier unserem Auto einen riesen Schaden zugefügt, weil wir eine Strasse gewählt haben, die laut Karte (physische Karte versteht sich!) gut sein sollte, aber mehr grosse Steinblöcke hatte als jede Alpenstrasse. Schneller als 10km/h war nicht möglich und das für ganze 85km… Wir waren nie sicher, ob wir nicht plötzlich an eine unüberwindbare Stelle kommen, wo wir das ganze abbrechen und wieder zurück fahren müssen… Wir habens damals mit einem grossen Schaden am Auto bis nach La Fortuna geschafft, mussten dann aber in die Werkstatt, um die Löcher in der Ölwanne zu verschweissen. Kurze Zeit später fing dann aber auch noch der Motor an zu rauchen und 30 Minuten nach der Grenze zu Panama war finito, wir mussten das Auto stehen bzw. den Locals überlassen und mit dem Bus weiterreisen (wir hatten das Auto ja in Seattle günstig gekauft und sind schon viele km damit gefahren).

Hier gehts zur früheren Panama-Story…

Dieses Mal hatten wir ein Mietauto und drei Girls, die keine Lust haben einen Tag lang mit 10km/h quer durchs Nirgendwas zu tuckern, also fragten wir in Nosara die Ticos nach dem besten Weg. Die Antwort war klar, der Küste entlang, es sei ja Trockenzeit und die Flüsse hätten wenig Wasser und wir hätten ja einen 4WD… Ooookeeey, also los geht’s!

Wir fuhren zuerst immer wieder schönen Playas entlang, dann gings auf Schotterstrassen mit Schneckentempo (aber viel Zuversicht) über Hügel und Berge. Mal mussten wir bremsen, weil ein Leguan mitten auf der Strasse im pura vida-Modus am Sönnelen war, mal waren es Affen, die über die Strasse tanzten…

Zur Abkühlung tranken wir einen Smoothie bzw. ein kaltes Bier in einem sehr schön gelegenen Hotel, direkt am Fluss.

Dann kamen wir zum ersten Fluss, den es zu queren gab… Wir rätselten am Ufer nach dem besten Weg durchs Wasser, waren aber etwas ratlos (quer hindurchlaufen zum Testen der Tiefe war wegen den Krokodilen keine Option). Just in dem Moment tauchte ein Tico auf, der uns versprach für 30$ den Weg durch diesen und den nächsten Fluss zu zeigen, der nochmals etwas tiefer war und auf keinen Fall direkt durchgefahren werden dürfe! Er zeigte uns auf seinem Telefon ein Video mit dem richtigen Weg von Ufer zu Ufer (man musste ein «U» fahren) und dann zeigte er uns ein Bild von einem Auto, das den falschen Weg genommen hat und tief stecken geblieben ist. Ok wir bezahlten ihm die 30$, er holte sein Töff und fuhr uns den richtigen Weg voraus… Wir trauten der Sache doch nicht so ganz und nahmen alle unsere Sachen von den Fussmatten auf die Sitze hoch. Dann ging es durch den ersten Fluss, die Girls fanden es super witzig, während wir etwas angespannt waren… dann ging es durch den zweiten und plötzlich waren wir vom Busch mitten am Strand (den Weg hätten wir wohl nie gefunden und es ersparte uns viel Zeit). Michi driftete dem wunderschönen Strand entlang, so weit von Santa Teresa entfernt, dass es hier auch keine Leute am Beach hatte… die Girls durften abwechselnd ans Steuer und hatten ebenso viel Spass. Just zum Sonnenuntergang kamen wir in Playa Santa Teresa an, statt den 3.5 Stunden laut google maps waren es dann aber reine Fahrzeit doch 4.5 Stunden. Die Fahrt war super schön und recht abenteuerlich, aber ohne Tico hätte ich mir nicht getraut auf eigene Faust durch die beiden Flüsse zu fahren; wegen dem Mietauto versteht sich 😉

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